Maickler-Grundschule: Architektur trifft intelligentes Raumklima

Maickler-Grundschule: Architektur trifft intelligentes Raumklima Die neue Grundschule in Fellbach kombiniert offene Lernräume mit einer unsichtbar integrierten Lüftungstechnik. Die durchdachte Gestaltung schafft ein gesundes, energieeffizientes Raumklima für optimale Lernbedingungen.

20. März 2025

Ein Schulbau für die Zukunft

Maickler-Grundschule
Credit: Brigida Gonzáles

Mit der Maickler-Grundschule ist in Fellbach ein Bildungsbau entstanden, der Architektur, pädagogische Konzepte und technische Gebäudeausstattung zu einer durchdachten Einheit verbindet. Entworfen von Löhle Neubauer Architekten, verfolgt die Schule einen modernen Cluster-Ansatz, bei dem offene Lernbereiche an die Stelle klassischer Klassenzimmer treten. Gleichzeitig sorgt ein innovatives Lüftungssystem für ein gesundes Raumklima – ein entscheidender Faktor für konzentriertes Lernen.

Architektur für eine neue Lernkultur

Die dreigeschossige Schule bietet auf 4.000 Quadratmetern Platz für bis zu 400 Schüler*innen. Anstelle langer Flure sind die Jahrgänge um zentrale Marktplätze gruppiert – Orte für Austausch, eigenständiges Lernen und Zusammenarbeit. Diese offene Struktur stärkt das Gemeinschaftsgefühl und erlaubt eine flexible Nutzung der Räume.

Das Gebäude wurde in nur zwei Jahren Bauzeit fertiggestellt – trotz Herausforderungen wie Rohstoffknappheit und Lieferengpässen. Die Anordnung der Baukörper schafft fließende Übergänge zwischen Innen- und Außenraum. Große Glasflächen sorgen für eine helle, einladende Atmosphäre und Blickbezüge zu begrünten Atrien und überdachten Pausenbereichen.

Lüftung als integraler Bestandteil der Architektur

Eine Besonderheit der Maickler-Grundschule ist die konsequente Einbindung der Lüftungstechnik ins architektonische Konzept. Die gesamte Belüftung wurde so gestaltet, dass sie optisch kaum in Erscheinung tritt, aber dennoch eine zentrale Rolle für das Raumklima spielt.

Zwei zentrale Lüftungsanlagen versorgen die Räume:

  • Die erste Anlage mit 18.000 Kubikmetern Luftaustausch pro Stunde reguliert die Frischluftzufuhr in den Unterrichts- und Aufenthaltsräumen.
  • Die zweite Anlage mit 7.000 Kubikmetern pro Stunde stellt eine effiziente Be- und Entlüftung der Schulküche sicher und verhindert Geruchsübertragungen in andere Bereiche.

Die Zuluft strömt über dezente Schlitzdurchlässe entlang der Fensterfront in die Räume, während die Abluft über Schattenfugen oberhalb der Einbauschränke abgeführt wird. So entsteht eine gleichmäßige Luftverteilung, ohne störende Zugluft.

Energieeffizienz durch intelligente Steuerung

Ein Kreuzstrom-Wärmetauscher ermöglicht eine effektive Wärmerückgewinnung, wodurch Energieverluste minimiert werden. Die gesamte Lüftung ist in das BACnet-basierte Gebäudeautomationssystem eingebunden, sodass Betriebszustände zentral gesteuert und angepasst werden können.

Ein Modell für gesunde Lernumgebungen

Die Maickler-Grundschule zeigt, wie technische Lösungen und architektonische Konzepte sich ergänzen können, um beste Bedingungen für den Schulalltag zu schaffen. Sie verbindet moderne Lernraumgestaltung mit hoher Luftqualität und Energieeffizienz – und setzt damit neue Maßstäbe für den Schulbau.

Nachhaltigkeit als Prinzip

Die kompakte Bauweise reduziert Wärmeverluste und senkt den Energieverbrauch. Die Fassade aus Ziegelsteinmosaiken nimmt Bezug auf die handwerklichen Ausbildungsbereiche der Schule, während Holzverkleidungen im Innenraum eine warme Atmosphäre schaffen. Die Sheddächer erinnern an die industrielle Umgebung und holen gleichzeitig viel Tageslicht in die Räume.

Besonders prägend für das nachhaltige Konzept ist die vollständige Belegung des Daches mit Solarmodulen. Ergänzt wird dies durch langlebige Materialien wie Beton und Aluminiumfenster, die den Wartungsaufwand gering halten.

Ein neuer Mittelpunkt für die Nachbarschaft

Het Element integriert sich nicht nur funktional, sondern auch sozial in sein Umfeld. Das Schulgelände bietet öffentliche Grünflächen und schafft eine Verbindung zwischen Bildung und Stadtgesellschaft. Das vorgelagerte Feld am Kaliumweg, das im Notfall genutzt werden kann, wurde in einen öffentlichen Vorgarten umgewandelt. Auch die seitlichen und rückwärtigen Bereiche wurden ökologisch aufgewertet.

Durch diese Maßnahmen trägt die Schule aktiv zur Klimaresilienz des Quartiers bei – ein Modell für zukunftsfähige Bildungsbauten, die nicht nur an die Bedürfnisse von heute, sondern auch an die Anforderungen von morgen angepasst sind.

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