Coppenrath Innovation Centre: Aus Ringlok wird Raum für Forschung

Coppenrath Innovation Centre in Osnabrück: Revitalisierung mit Raum für KI, Bildung und Wandel Im denkmalgeschützten Ringlokschuppen verbinden sich Massivholz, Forschung und gemeinschaftliche Arbeitsmodelle zu einem nachhaltigen Zukunftscampus.

28. März 2025
Coppenrath Innovation Centre

Wie das Coppenrath Innovation Centre in Osnabrück historische Substanz und New-Work-Konzepte zusammenführt

Coppenrath Innovation Centre

Wo früher Dampfloks zur Wartung einfuhren, entstehen heute digitale Zukunftstechnologien. Das Coppenrath Innovation Centre (CIC) in Osnabrück zeigt, wie ein denkmalgeschützter Ringlokschuppen zum Reallabor für zeitgemäße Arbeits- und Bildungsformen werden kann. Auf dem Gelände eines ehemaligen Güterbahnhofs ist ein vielseitig nutzbarer Campus entstanden, der Forschung, Lehre und Start-up-Kultur verbindet.

Der Ort selbst bringt Geschichte mit: Der Lokschuppen aus dem Jahr 1913 wurde nach dem Zweiten Weltkrieg wiederaufgebaut und prägt bis heute das Areal nahe der Hase. Kresings Architekten haben das Gebäudeensemble behutsam überführt – von der industriellen Vergangenheit in eine digital vernetzte Gegenwart. Die äußere Hülle blieb erhalten, im Inneren entstanden flexible Raumstrukturen aus Massivholz, ergänzt durch moderne Gebäudetechnik.

Strukturwandel mit architektonischer Klarheit

Das Ensemble gliedert sich in drei segmentartig angeordnete Hallen. Im Zentrum steht das sogenannte „Innovatorium“ – ein zweigeschossiger Veranstaltungsraum mit Platz für bis zu 400 Personen. Die angrenzenden Hallen beinhalten modulare Holzraumeinheiten, die sich nach Bedarf anpassen lassen. Eine Nutzungsschichtung auf zwei Ebenen ermöglicht maximale Flächeneffizienz, ohne die räumliche Qualität zu kompromittieren. Offenheit, hohe Decken und Sichtachsen erhalten den Charakter der ursprünglichen Halle und schaffen zugleich neue Orte für Austausch und Zusammenarbeit.

Treppenanlagen und Zwischenebenen verbinden die Räume physisch wie sozial. Dabei sorgen Materialien wie unbehandeltes Holz und historische Stahlträger für eine Balance aus Wärme, Robustheit und Atmosphäre.

Nachhaltigkeit durch Substanz und System

Die Revitalisierung des CIC wurde als nationales Städtebauprojekt gefördert – und das aus gutem Grund. Der Verzicht auf Abriss, die Wiederverwendung vorhandener Bausubstanz und der gezielte Einsatz energieeffizienter Coppenrath Innovation Centre Technik senken die graue Energie erheblich. Lüftung, Heizung und Kühlung sind über Querlüftung, Nachtluftspülung und eine aktivierte Bodenfläche organisiert. Die Zuluft gelangt über ehemalige Wartungsgänge in die Räume und wird als Quellluft verteilt. Dreifachverglasung und Dämmung ergänzen das bauliche Energiemanagement.

Zukunftsort zwischen KI, Hochschule und Handwerk

Mit dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI), der Universität und der Hochschule Osnabrück sowie zahlreichen Unternehmen aus Handwerk und Gründerszene bespielt ein breites Spektrum an Nutzer*innen den neuen Ort. Hier entstehen KI-gesteuerte Agrarroboter ebenso wie kollaborative Bildungsformate. Das CIC setzt auf Interdisziplinarität, Skalierbarkeit und nachhaltige Synergien – nicht als Vision, sondern als gebaute Praxis.

Was als Güterschuppen begann, wächst heute zum Knotenpunkt eines neuen urbanen Gefüges heran. Das CIC steht exemplarisch für eine Architektur, die nicht ersetzt, sondern weiterdenkt – und dabei den Möglichkeitsraum zwischen Bestand und Zukunft souverän Coppenrath Innovation Centre bespielt.

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