Wie wollen wir künftig bauen, lernen, leben? – Beirat der SCHULBAU Hamburg 2025 stellt die Weichen
Wie gelingen Sanierung im Bestand, gute Beteiligung und gesundes Schulessen? Der Beirat der SCHULBAU Hamburg 2025 hat Antworten gesucht – und klare Themen gesetzt.

Klimaanpassung, Ernährung, Stadtgesellschaft: Wenn es um Schulbau geht, geht es längst nicht mehr nur um Grundrisse. Anfang Juli traf sich der Beirat der SCHULBAU – Internationaler Salon und Messe in Hamburg, um die inhaltlichen Schwerpunkte für die Veranstaltung am 10. und 11. November 2025 festzulegen. Mit am Tisch: Expertinnen und Experten aus Verwaltung, Architektur, Schulentwicklung und Bildungsplanung.
Das Treffen markierte den Auftakt für eine thematisch fokussierte Messe, die aktuellen Herausforderungen im Bildungsbau mit konkreten Projekten und übergreifenden Perspektiven zusammenbringen will. Diskutiert wurden strukturelle Fragen ebenso wie praktische Umsetzungshürden – mit Blick auf Hamburg und weit darüber hinaus.
Raum für Austausch – Perspektiven für den Bildungsbau
Die Beiratssitzung unter Leitung von SCHULBAU-Initiatorin Kirsten Jung bot einen intensiven Dialog zwischen Fachplanung, Stadtentwicklung, Politik und pädagogischer Praxis. Inke Franzius-Borgwardt (GMH), Andrea Störmer (Amt für Bildung, Referat Schulentwicklungs- und Standortplanung), Dirk Landwehr (Trapez Architektur), Ines Moegling (Behörde für Schule und Berufsbildung), Kirstin Bartels (Schulbauberatung) und Marcia Canales (Marcia Canales Architektur) diskutierten gemeinsam über Themenschwerpunkte des Bildungsbaus der Stadt Hamburg.
Im Zentrum standen dabei konkrete Problemstellungen: Wie können Bestandsgebäude für moderne Pädagogik fit gemacht werden? Wie lässt sich echte Beteiligung in Planungsprozesse integrieren – jenseits symbolischer Dialogformate? Und was braucht es, damit Ernährung, Bewegung und psychische Gesundheit nicht nur Konzepte bleiben, sondern räumlich erlebbar werden?
Fünf Themenschwerpunkte für die Messe
Die Ergebnisse des Beirats bilden die inhaltliche Basis für das Messeprogramm. Fünf Themenfelder kristallisierten sich dabei als besonders relevant heraus:
1. Kommunikation & Partizipation
Planung ist kein Sololauf. In Hamburg soll verstärkt gezeigt werden, wie integrative Verfahren nach skandinavischem Vorbild zu besseren Lösungen führen. Beteiligung soll dabei als Chance für Qualität und nicht als Pflichtübung verstanden werden.
2. Bestand weiterdenken
Sanierungen im laufenden Betrieb, Umgang mit Denkmalschutz, Schadstoffen und Brandschutz – der bauliche Alltag stellt Teams vor Herausforderungen. Diskutiert wird, wie sich moderne Raumkonzepte mit Differenzierungsräumen und offenen Lernlandschaften auch im Bestand realisieren lassen.
3. Ernährung, Bewegung & Gesundheit
Neue Impulse kommen aus der Praxis: Kinder-Koch-Studios, Freiluftsporthallen, begrünte Schulhöfe. Die Messe will zeigen, wie schulisches Leben mit Active City, Gesundheitsförderung und Klimaanpassung zusammengedacht werden kann – inklusive Einblick in aktuelle Förderkulissen.
4. Nutzungsmischung & Quartiersbezug
Von der Kita über die Grundschule bis hin zu betreutem Wohnen – das Nebeneinander wird zum Miteinander. Vorgestellt werden Hamburger Modellprojekte, die Bildung, Wohnen und Gemeinwesen räumlich verknüpfen.
5. Verfahren, Förderung & Struktur
Neue Wege in der Projektorganisation – etwa durch Schulbau-GmbHs oder alternative Verfahrensmodelle zur Prozessoptimierung – werden ebenso Thema sein wie Zugänge zu aktuellen Förderprogrammen, darunter das Startchancen-Programm oder Mittel zur Klimaanpassung.

Impulse aus Hamburg – und darüber hinaus
Neben lokalen Schwerpunkten öffnet die SCHULBAU Hamburg auch den Blick nach außen: Internationale Impulse aus Skandinavien treffen auf urbane Lernorte wie Museen, Bibliotheken oder Kirchenumnutzungen. Der Bildungsbau wird in seiner ganzen Systemrelevanz gedacht – als Ort des sozialen Zusammenhalts, der energetischen Transformation und der kulturellen Identität.
Vorgeschlagen wurden zudem Exkursionen zu besonders interessanten Projekten – darunter die Grundschule am Baakenhafen, die Schule Kirchwerder, der Campus Kieler Straße, die Stadtteilschule Winterhude oder das Gymnasium Bondenwald.
Gemeinsam gestalten – mit starken Partnern aus Bildung, Planung und Politik
Auch 2025 ist die SCHULBAU Hamburg wieder Plattform für überregionales Netzwerken. Mit dabei sind zentrale Institutionen wie die Behörde für Schule und Berufsbildung (BSB), die das Thema pädagogisches Bauen aktiv begleitet. Ergänzt wird die Runde durch den Interkommunalen Schulbauring – ein Zusammenschluss der Städte Hamburg, Berlin, Leipzig und München, der die großen Herausforderungen im Bildungsbau im Erfahrungsaustausch diskutiert.
Vertreterinnen und Vertreter aus der Stadt- und Landespolitik aus Bremen, Schleswig-Holstein und Niedersachsen bringen zusätzliche Perspektiven ein – etwa zu ländlichen Schulstandorten, Verwaltungsprozessen oder rechtlichen Rahmenbedingungen. Gemeinsam mit dem kuratierten Programm und einer Vielzahl engagierter Akteurinnen und Akteure entsteht ein Messeformat, das eine echte Zusammenarbeit ermöglicht.
In Kooperation mit der SCHULBAU Messe lädt auch das Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI) wie bereits 2023 zu einem eigenen Fortbildungsprogramm ins Cruise Center Altona. In zahlreichen Vorträgen, Austauschformaten und Praxisbeispielen dreht sich dort alles um die Frage, wie Schule als ganzheitlicher Lern- und Lebensort gestaltet werden kann. Unter dem Motto „Schule als guter Ort“ stehen insbesondere die pädagogischen Funktionen von Raum, die Rolle der Schulgemeinschaft und konkrete Unterstützungsmöglichkeiten im Mittelpunkt.
Wer Bildungsräume neu denken und Teil des Dialogs über die Schule von morgen sein möchte, sollte sich den 10. und 11. November 2025 vormerken – und sich jetzt sein Ticket für die SCHULBAU Messe Hamburg sichern.
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