Reggio School Madrid: Eine Schule, die mit der Umwelt wächst
Reggio School Madrid: Eine Schule, die mit der Umwelt wächst Die Reggio School verbindet Architektur, Natur und Pädagogik zu einem einzigartigen Bildungskonzept. Offene Lernräume, nachhaltige Materialien und eine lebendige Verbindung zur Umgebung machen sie zu…

Lernen in Verbindung mit der Umwelt

Die Reggio School verbindet Architektur, Natur und Pädagogik zu einem einzigartigen Bildungskonzept. Offene Lernräume, nachhaltige Materialien und eine lebendige Verbindung zur Umgebung machen sie zu einem Vorzeigeprojekt für zukunftsfähigen Schulbau.
Mitten in Madrid entsteht ein Schulbau, der weit über konventionelle Architektur hinausgeht. Die Reggio School, entworfen von Andrés Jaque / Office for Political Innovation, verbindet Lernen mit Natur, Materialökologie und sozialem Austausch. Hier ist die Schule kein starres Gebäude – sie atmet, wächst und verändert sich mit ihren Schüler*innen.
Ein Schulkonzept, das mit den Kindern wächst
Die Architektur der Reggio School folgt einem klaren pädagogischen Prinzip: Räume sollen nicht nur genutzt, sondern erlebt werden. Im Erdgeschoss spielen die jüngsten Schüler*innen in offenen, geschützten Bereichen. Je älter die Kinder werden, desto weiter öffnet sich der Raum – bis hin zu den begrünten Innenhöfen in den oberen Stockwerken. Diese Struktur unterstützt das selbstbestimmte Lernen und symbolisiert den Prozess des Erwachsenwerdens.
Lernlandschaften ohne Grenzen
Ein zentrales Element der Schule ist ihre Plaza im zweiten Stock, eine lichtdurchflutete Begegnungszone, die an eine urbane Agora erinnert. Hier verschwimmen die Grenzen zwischen Klassenzimmern, Gemeinschaftsflächen und der umliegenden Landschaft. Offene Lernräume und breite Bögen fördern den Austausch und bieten inspirierende Orte für gemeinsames Arbeiten.
Die enge Verbindung zur Umgebung zeigt sich auch in der Nutzung des angrenzenden Valdebebas-Parks als Teil der Schulinfrastruktur. Unterricht im Freien, naturnahe Experimente und ökologische Projekte werden hier selbstverständlicher Teil des Schulalltags.


Architektur, die sich selbst erklärt
Technische Strukturen werden nicht versteckt, sondern bewusst sichtbar gemacht: Rohre, Leitungen und mechanische Systeme gehören zur Gestaltung und laden dazu ein, das Gebäude als lebendigen Organismus zu verstehen. Dieses Prinzip stärkt das Bewusstsein für Ressourcennutzung und vermittelt frühzeitig nachhaltiges Denken.
Auch die Materialwahl folgt einer klaren Idee: Die Schule zeigt sich in ihrer rohen, unverkleideten Form. Abgehängte Decken oder überflüssige Verkleidungen gibt es nicht – stattdessen wird das Gebäude in seiner puren Funktionalität erlebbar.
Kork, Klima und Kreisläufe
Die Außenhülle der Schule besteht zu 80 % aus Kork, einer natürlichen Isolierung, die das Raumklima reguliert und gleichzeitig Lebensraum für Pflanzen und Mikroorganismen schafft. Mit der Zeit wird das Gebäude so zu einem aktiven Bestandteil des ökologischen Kreislaufs.
Die kompakte, vertikale Bauweise reduziert den Flächenverbrauch und sorgt für höchste Energieeffizienz. Ein durchdachtes Regenwassermanagement, die Nutzung natürlicher Lüftungssysteme und minimaler Materialeinsatz machen die Reggio School zu einem Modell für ressourcenschonende Bildungsarchitektur.
Ein Schulbau als Zukunftsmodell
Die Reggio School bricht bewusst mit traditionellen Schulgebäuden. Sie ist keine uniforme Konstruktion, sondern ein komplexes Ökosystem, das Architektur, Klimazonen und soziale Dynamiken vereint. Ein Raum, der Bildung nicht nur ermöglicht, sondern aktiv mitgestaltet – und dabei zeigt, wie nachhaltige Architektur und moderne Pädagogik zusammenfinden können.



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